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Das deutsche Gesundheitswesen wird von Politik, Krankenkassen oder anderen ständig „schlechtgeredet“: zu teuer, ineffizient oder nicht bezahlbar waren bzw. sind einige der Hauptargumente: Der Vergleich „Mercedes zahlen und Volkswagen fahren“ wird in der öffentlichen Diskussion immer wieder benutzt, um das deutsche Gesundheitswesen im internationalen Vergleich als teuer und nur mittelmäßig leistungsfähig darzustellen. Grundlage dieser Behauptung sind im Wesentlichen eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Deutschland im internationalen Vergleich nur Platz 25 zuweist - teilweise hinter einigen Entwicklungsländern sowie Statistiken der OECD und andere internationale statistische Vergleiche. Unser Mitglied, Professor Dr. F. Beske, hat in einer aktuellen Studie in seinem Institut (Institut für Gesundheits-System-Forschung - IGSF, Kiel) die wissenschaftliche Beweisbarkeit dieser Daten untersucht und ist zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen:
"Deutschland hat ein sehr leistungsfähiges Gesundheitswesen mit einem umfassenden Leistungskatalog. Müssten die Versicherten mit ihren Beiträgen nicht auch versicherungsfremde Leistungen finanzieren und hätte es keine politischen Entscheidungen zur Entlastung anderer Zweige der Sozialversicherung und des Staates (Verschiebebahnhof) bei Belastung der gesetzlichen Krankenversicherung gegeben, so gäbe es auch keine finanziellen Probleme in der gesetzlichen Krankenversicherung."
Die Einstufung der WHO ist inzwischen international als wissen-schaftlich nicht haltbar zurückgewiesen worden und wird von der WHO nicht weitergeführt. Auch die Vergleichbarkeit von Daten der OECD wird wissenschaftlich bezweifelt. Deutschland ist im internationalen Vergleich in einer Spitzenposition, wenn es darum geht, schnell ärztliche Hilfe zu bekommen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern kennen die Deutschen praktisch keine Wartezeiten im Gesundheitswesen. Sowohl die WHO als auch ein Vergleich mit 14 Ländern weisen Deutschland hinsichtlich geringer Wartezeiten eine Spitzenstellung zu.