. . .

Artikel

Disease Managment Programm (DMP) für Diabetes Typ 2 - ein Fortschritt?

Mittwoch, den 22. September 2004 um 11:44 Uhr

Fast alle Anwender sind sich inzwischen darüber einig, dass das DMP für Typ 2 Diabetiker ihnen in unnötigem Ausmaß wertvolle Zeit durch umständliches, von überbordender Bürokratie gekennzeichnetes Ausfüllen der Fragebögen raubt. Diese Zeit geht für die Zuwendung zu den chronisch Kranken verloren.

Die Versorgung der Typ 2-Patienten ist – das ist inzwischen ebenfalls weitestgehend einhellige Meinung – durch die DMP nicht verbessert worden. Jeder geschulte Diabetiker erhält bekanntlich den Gesundheitspaß Diabetes. Dieser Paß enthält quartalsweise genau die wichtigen diabetes-spezifischen Parameter, die jetzt zusätzlich mühsam und umständlich in den DMP-Bogen übertragen werden müssen.

Als besonders befremdlich müssen wir es ansehen, mit welchem Nachdruck sogar sehr alte Diabetes-Patienten von den Krankenkassen zur Teilnahme am DMP gedrängt werden. Unsere alten Patienten bekommen Angst und sind verunsichert, wenn sie von ihrer Krankenkasse Post mit der Aufforderung zur Einschreibung bekommen. Auch die von den Krankenkassen angepriesenen Internet-Portale sind für die alten Diabetiker kein geeignetes Informationsmedium.

Anstatt unsere Zeit als „Disease Manager“ zu vergeuden, möchten wir bei gewissenhafter Leitliniengerechtigkeit unserer Therapie in erster Linie Arzt mit Zeit zum Zuhören und auch Seelsorger unserer Patienten sein.

 

Seite 14 von 20