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Beugen Sie vor, verhindern Sie Dickdarmkrebs!

Freitag, den 03. September 2004 um 12:49 Uhr

Der dritte Monat im Jahr steht im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Seit März 2002 engagieren und informieren die Felix Burda Stiftung sowie Prominente aus Politik und Gesellschaft über die Darmkrebsprävention

Darmkrebs -rechtzeitig erkannt- ist heilbar. Trotzdem sterben jährlich mehr als 30.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Der Grund: wird die Erkrankung nicht rechzeitig entdeckt, ist es für eine Heilung meist zu spät. Das ist umso erschreckender, als sich Dickdarmkrebs im Gegensatz zu anderen Tumorerkrankungen durch Früherkennung zu 100% heilen bzw. verhindern lässt. Zwei von fünf erkrankten Menschen könnten überleben, wenn Sie rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung gingen.

Was ist Ziel der Darmkrebs-Früherkennung?

Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist die Früherkennung von Vorstufen des Dickdarmkrebses (Darmpolypen = gutartige Wucherungen der Schleimhaut)denn Darmpolypen können sich zu Darmkrebs entwickeln. Es kann jedoch bis zu 10 Jahren dauern, bis aus solchen Schleimhautveränderungen Krebs entsteht. Da die Polypen keine Schmerzen oder fast nie sichtbare Blutungen auslösen, lassen sie sich nur durch Vorsorgeuntersuchungen erkennen. Ein weiteres, wichtiges Ziel ist die Entdeckung des Darmkrebses in einem möglichst frühen Stadium.

Empfehlungen zur Darmkrebs-Vorsorge

Da das Darmkrebsrisiko mit fortschreitendem Alter steigt, sollte jeder spätestens ab dem 50. Lebensjahr an der Darmkrebs-Vorsorge teilnehmen. Bei familiärer Vorbelastung für Darmkrebs ist eine Früherkennung schon in jungen Jahren wichtig.

Methoden

Untersuchung: Austastung des Enddarmes durch den After mit dem Finger.

Papierstreifentest: Dieser Test dient zum Nachweis von verborgenem (okkultem) Blut im Stuhl. Er kann aber nur Polypen oder einen Darmtumor nachweisen, wenn diese auch bluten. Da Polypen nicht immer bluten, muss dieser Test regelmäßig (einmal pro Jahr) durchgeführt werden. Bei positivem Test muss eine Darmspieglung durchgeführt werden!

Besser und sicherer zur Vorbeugung ist eine Spiegelung des gesamten Dickdarmes (totale Coloskopie): Mit der Coloskopie werden auch kleinste Veränderungen im Bereich der Schleimhaut sicher erkannt. Sie ist die effektivste und sicherste Methode! Während der Untersuchung können Proben entnommen und Polypen mit der elektrischen Schlinge entfernt werden. Ist die Spiegelung unauffällig, ist eine Kontrolle nach 10 Jahren ausreichend. Die Untersuchung wird meist unter einer beruhigenden und schmerzstillenden Medikation (Sedo-Analgesie) durchgeführt und ist so wenig belastend. Seit Oktober 2002 gehört die Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr zur gesetzlichen Darmkrebs-Vorsorge. Ihre Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wer führt die Darmspiegelung durch?

Wichtig und notwendig ist die sachgemäße Durchführung. In der gesetzlichen Krankenversicherung ist es so geregelt, dass nur Ärzte mit spezieller Zulassung im Rahmen einer Krebsvorsorge eine Dickdarmspiegelung durchführen dürfen. Voraussetzung für die Zulassung ist ein regelmäßiger Nachweis der vorgeschriebenen Qualitätsstandards. Dazu gehören die fachliche Qualifikation, eine Mindestanzahl von jährlich durchgeführten Eingriffen, die Praxisausstattung mit qualitativ hochwertigen Apparaten sowie die Einhaltung strenger Hygienevorschriften. Die Namen und Adressen der Ärzte, die im Kieler Raum totale Coloskopien durchführen, können Sie über den Kieler Ärzteverein oder über die Kreisstelle Kiel der Kassenärztlichen Vereinigung (Tel.: 9 32 22) erfragen.

Dr. med. H.-G. Peleikis
Proktologische Praxis Kiel
Beselerallee 67

 

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